Elektroautoproduktion stockt weiter aufgrund von Halbleiter-Knappheit

Der globale Mangel an Komponenten für den Fahrzeugbau und insbesondere Halbleitern hält Hersteller und Kunden in Atem. Einer aktuellen Erhebung zufolge bremst das Problem den Absatz von Elektroautos seit Juli in gravierender Form.

Elektroautoproduktion stockt weiter aufgrund von Halbleiter-Knappheit
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Auswertung der Plattform Autoscout24

 

Eine der größten Vermittlungsplattformen für PKW in Deutschland – Autoscout24 – hat mit einer eigenen Auswertung herausgestellt, dass das vorhandene Angebot an Elektroautos seit Juli eingebrochen ist. 19.611 Fahrzeuge mit Batterie wurden im Oktober 2021 über die Plattform angeboten. Weniger als 8.000 Stück davon waren echte Neuwagen. Waren die Gesamtzahlen im Januar noch ähnlich (19.307) und sind im Juni auf den Höchststand von 27.439 angewachsen, gab es den Monat darauf einen spürbaren Einbruch.

 

Nur drei Prozent des Gesamtangebots auf Autoscout24 entfallen auf E-Autos

 

Der deutsche Vertriebschef von Autoscout24, Stefan Schneck, gibt zudem Lieferzeiten bei neu bestellten Elektroautos von sechs Monaten bis hin zu einem Jahr an: „Hinzu kommt, dass analog zur aktuellen Marktlage auch das Angebot an gebrauchten E-Autos sinkt – was sich wiederum in hohen Angebotspreisen bemerkbar macht.“ In Bezug auf den Handel heißt es von Seiten des ZDK: „E-Autos sind am Markt viel knapper als Verbrenner, die Lieferzeiten betragen hingegen im Schnitt neun Monate. Die Händler haben kaum noch Lagerware, manchen bleiben nur ihre Vorführfahrzeuge“.

 

Deutsche Hersteller brauchen am längsten

 

Wer bei deutschen OEMs bestellt, hat mitunter die längsten Wartezeiten vor sich. Tesla oder Polestar produzieren in China, hier sieht die Lage etwas besser aus und auch die Zeit für die Verbringung der Fahrzeuge macht verhältnismäßig wenig aus. Wer Glück hat, kann noch in 2021 ein Neufahrzeug beziehen. Für den Audi Q4-e-tron sind drei bis sieben Monate Wartezeit einzuplanen. Die Volkswagen ID Baureihen liegen bei bis zu einem halben Jahr. Laut der Welt am Sonntag wird die Auto-Industrie dabei sogar bevorzugt mit Halbleitern versorgt.