Elektroautos Ladeinfrastruktur zukünftig noch besser Laden

Elektroautos Ladeinfrastruktur zukünftig noch besser Laden
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Aktuell scheint hinsichtlich des Ausbaus der Ladeinfrastruktur für Elektroautos einiges voranzuschreiten. In den letzten Monaten ist sowohl politisch, als auch wirtschaftlich ein infrastruktureller Ausbau eingetreten, der den Fahrer/innen von Elektroautos zukünftig das Laden weiter vereinfachen soll. Im folgenden werden einige Neuerungen des vergangenen Jahres zusammen getragen.

Aufruf zur Antragseinreichung gemäß der Förderrichtlinie „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge“ beendet
Der Bund hat Ende Juli des vergangenen Jahres den Aufruf beendet. Mithilfe der Antragseinreichung soll ein möglichst realistisches Bilder aktuellen infrastrukturellen Lage gezeichnet werden, ebenso wie deren Ausbau vorangetrieben werden. Ziel ist es ein benutzerfreundliches und flächendeckendes Netz an Ladesäulen zu schaffen, das es für jeden Nutzer von E-Autos möglich macht, deutschlandweit unkompliziert das Auto zu laden. Hierfür wurden alle im Jahr 2020 300Mio. Euro an Fördergeldern zur Verfügung gestellt. In einem ersten Schritt sollen die Schnellladesäulen weiter ausgebaut werden, in einem zweiten sollen dann die Standard Ladesäulen folgen.

Ladesäulenkarte
Die Bundesnetzagentur veröffentlich nun, im Rahmen einer nationalen Verordnung, die Daten aller Ladesäulen in Deutschland, sofern deren Betreiber dem Zustimmen. Im Februar 2021 wurden auf der Ladesäulenkarte 33.811 Normalladepunkte und 5.630 Schnellladepunkte verzeichnet. Man kann sich sowohl den Standort der Ladepunkte genaustens ausfindig machen, als auch deren Betreiber, ebenso wie deren technische Ausstattung. Mithilfe der verschiedenen Suchoptionen kann man auch gezielt nach Ladesäulen im Umkreis oder nach speziellen Steckertypen suchen.
Weiter Informationen finden Sie hier: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/HandelundVertrieb/Ladesaeulenkarte/Ladesaeulenkarte_node.html

Einbindung der Energieunternehmen
Um eine Flächendeckende Verteilung der Ladesäulen gewährleisten zu können, bedarf es, neben staatlicher Unterstützung, auch die Unterstützung der Energieunternehmen. Berechnung zufolge braucht es für eine Million Elektroautos ca. 70.000 Ladesäulen, ebenso wie ca. 7.000 Schnellladepunkte, die flächendeckend und in Abhängigkeit des Bedarfes verteilt werden müssen. Von den aktuell betriebenen Ladesäulen werden ungefähr 80% von Energieunternehmen betrieben, obwohl diese aktuell noch nicht wirtschaftlich attraktiv sind. Eine Investition in Ladesäulen ist vielmehr eine Investition in die Zukunft - denn auch wenn diese aktuell noch nicht rentabel sind, so werden sie es in naher Zukunft sein.

StandortTOOL als methodologische Hilfestellung
Das StandortTOOL ist ein Projekt, das sich zur Aufgabe gemacht hat, ein Tool zu entwickeln, mithilfe dessen bedarfsgerechter Infrastrukturausbau einfach berechenbar ist. Dieses methodische Instrument ist für jeden frei ein- und nutzbar, zielt aber insbesondere darauf ab, der Politik einfachen Zugang zu Daten zu verschaffen, die mittels einsetzbarer Variablen zuverlässige Daten liefern. Über dieses Tool lässt sich auch das so genannte Ausbaupotenzial berechnen. Hier kann man zwischen festgelegten Zeitpunkten wählen und sieht dann mit welcher Entwicklung zu rechnen ist und wie dementsprechend der infrastrukturelle Ausbau von Ladesäulen vorangetrieben werden müsste, um der Entwicklung gerecht zu werden. Auch wenn dies primär ein methodologisch -politisches Instrument ist, so dürfte es doch den Elektroauto Nutzer hoffnungsvoll stimmen, dass die politischen Mittel ergriffen werden, um der Entwicklung Rechnung zu tragen.

"Masterplan Ladeinfrastruktur"
Der "Masterplan Ladeinfrastruktur" der Bundesregierung sieht vor, eine Ladeinfrastruktur zu schaffen, die bis 2030 ungefähr 10 Millionen Elektroautos einen einfachen und flächendeckenden Zugang zu Ladesäulen gewährleistet. Ziel ist es potenziellen Käufer/innen gewährleisten zu können, dass diesen infrastrukturell Sicherheit geboten wird.
Der Plan umfasst mehrere Kernpunkte, unter anderem die folgenden:

  • 50.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte in den nächsten zwei Jahren
  • Beisteuerung von weiteren 15.000 Ladepunkten durch die Automobilindustrie bis 2022
  • Bereitstellung von 50 Mio. Euro für den privaten Ausbau von Ladesäulen im Jahr 2020
  • Förderung von Ladesäulen auf Kundenparkplätzen


Der Plan soll, beginnend mit diesem Jahr, alle drei Jahre evaluiert und den neuen Zielvorgaben angepasst werden.