Elektroautos oft kostengünstiger als Verbrenner
Dass Elektroautos teurer sind als ihre konventionell als Verbrenner betriebenen Artgenossen ist eine weit verbreitete Ansicht. Laut einer neuen Studie des Fraunhofer-Instituts muss das jedoch nicht immer den Tatsachen entsprechen. Trotz des höheren Anschaffungspreises kann sich das Verhältnis unter Umständen ins Gegenteil verkehren.
Lohnt sich das Elektroauto wirklich nicht?
Laut einer kürzlich erschienen Umfrage (wir berichteten) sind die Vorbehalte gegenüber Tesla und Co. bei potentiellen Käufern wieder angewachsen. Kein Wunder: Die hohen Kaufpreise und ungewisseren Fördermöglichkeiten sind ein wichtiger Faktor. Doch jetzt veranschaulicht eine neue Studie vom Fraunhofer-Institut, dass trotz höherem Fahrzeugpreis das Elektroauto langfristig gesehen günstiger sein kann als ein Verbrenner.
Dabei ist es wichtig alle sonstigen Kostenfaktoren mit in die Rechnung einzubeziehen. Dabei geht es nicht nur um die Stromkosten. Auch der Wiederverkaufswert oder der Preis für eine Kfz.-Versicherung und Steuern spielen eine Rolle. »Unsere Berechnungen haben gezeigt, dass der Einfluss der Strompreise und der fossilen Kraftstoffpreise für den Kostenvergleich zwischen Elektrofahrzeugen und Verbrennern begrenzter ist als weitläufig angenommen«, sagt Michael Krail - Leiter der Studie.
Mittelklasse bietet das beste Verhältnis
Wenn man sich die Kraftstoffpreise anschaut fällt auf, dass E-Autos schon lange einen großen Kostenvorteil gegenüber Verbrennern bieten. Und dass trotz der zuletzt kräftig gestiegenen Energiepreise. Dieser Effekt verstärkt sich, wenn die Haltedauer entsprechend lang ist. Die Initiatoren der Studie gehen dabei davon aus, dass sich die Preise für klassische Kraftstoffe aufgrund von Steuern und CO2-Abgaben ebenfalls weiter erhöhen werden.
Dazu kommt die Ladeinfrastruktur. Wer z. B. mit Power aus der eigenen Photovoltaikanlage läd, kann bei der gezeigten Rechnung im Vergleich zu öffentlichen Ladestationen mehr als 40 Prozent an Kosten einsparen. Insbesondere Fahrzeuge in der Mittelklasse amortisieren sich schneller als gedacht. Bereits nach drei Jahren liegen sich mit dem Benziner- bzw. Dieselfahrzeug gleichauf. Bei Leasingverträgen müssen Konsumenten vorsichtig sein, jedoch gibt es auch hier teilweise sinnvolle Angebote ohne überzogene Restwerte und andere Fallstricke. »Um die Attraktivität von E-Fahrzeugen weiter zu steigern, ist die Förderung durch den Umweltbonus und die Innovationsprämie besonders in den unteren Segmenten wichtig«, teilt Krail weiter mit. Kleinere Größen bei der gewählten Batterie versprechen eine noch bessere Kostengleichheit.