Strompreis ist ausschlaggebender Faktor beim Interesse am E-Auto
Gemäß einer aktuellen Studie verschaffen die aktuell ansteigenden Benzinpreise der Elektromobilität mehr Akzeptanz. In Sachen Reichweite gibt es jedoch weiterhin hohe Anforderungen der Konsumenten.
Viele Menschen beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Umstieg
Mehr als doppelt so viele Deutsche wie vormals können sich aktuell vorstellen ein Elektroauto dem klassischen Verbrenner vorzuziehen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte. Diese Erhebung wird bereits seit ca. 11 Jahren in ähnlicher Form durchgeführt. Interessant dabei, dass z. B. noch in 2021 ein Rückgang bei den Zahlen derjenigen zu verzeichnen war, die sich als nächsten PKW ein E-Auto vorstellen können.
Vorteil für den Hybrid
Dabei würden sich rund 40 Prozent der Befragten kurzfristig für einen Hybriden bzw. Plug-in-Hybrid entscheiden. 2021 waren dies noch 26 Prozent. Bei den Vollstromern stieg der Wert von 6 Prozent auf 15 Prozent. Im direkten Vergleich zu großen Märkten wie z. B. den USA liegt die Bundesrepublik auf den vorderen Rängen.
Der Preis spielt eine gewichtige Rolle beim Laden
Geht es um das Laden der Fahrzeuge zeigt sich eine große Sensibilität. 41 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Angaben für die Elektromobilität überdenken müssten, wenn der Strompreis sich dem für Benzin angleicht. In der jüngeren Vergangenheit haben bereits viele Versorger ihren Ladestrom verteuert. Dr. Harald Prof. Leiter und Partner Automobilindustrie beim Institut Deloitte Deutschland und Global dazu: "Niedrigere Treibstoffkosten sind eines der zentralen Argumente für den Kauf eines Elektroautos und wurden bei unserer Befragung als zweitwichtigster Faktor genannt. Insbesondere im vergangenen Jahr ist der Benzinpreis stark gestiegen und es ist absehbar, dass sich diese Entwicklung noch beschleunigen wird. Das wird der Elektromobilität weiter Aufwind geben."
Anforderungen an Reichweiten extrem hoch
Geht es um die maximal möglichen Reichweiten der Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterie, so werden weite Strecken gewünscht. Die Tour von München nach Düsseldorf solle beispielweise mit nur einer Stromladung zu bewältigen sein. Dies entspricht ca. 620 Kilometern. Theoretisch leisten bereits heutige E-Fahrzeuge diesen Wert. In der Praxis dürften die Verkehrsdichte und die Geschwindigkeiten auf der Autobahn diese Strecken jedoch einschmelzen und unrealistisch werden lassen.
In Sachen Ladeinfrastruktur sind die Sorgen der Studienteilnehmer überraschend gering ausgeprägt. Nur 14 Prozent befürchten keine passende Schnellladesäule zu finden. 70 Prozent würden gerne die Möglichkeit nutzen zuhause aufzutanken.