TOGG will Elektromobilität aus der Türkei bieten
Die türkische Automarke TOGG wurde explizit für die Herstellung und Vermarktung von Elektroautos geschaffen. Dank der Beteiligung mehrerer Großunternehmen aus der Türkei und mit dem Segen der Regierung soll das Projekt nun auch international durchstarten.
Das E-Auto aus der Türkei
Seit ein paar Jahren wird der neue Autohersteller TOGG in der Türkei fit für den dortigen Massenmarkt gemacht. Die ersten Modelle wurden auch bereits gezeigt. Nun hat man die Technikmesse CES in den USA dafür genutzt, Ambitionen über den eigenen Markt für das Elektroauto hinaus kundzutun. TOGG soll im Laufe der Zeit die Elektromobilität global vorantreiben.
Der CEO von TOGG, Gürcan Karakaş, legt in Interviews Wert darauf, dass es sich bei der Unternehmung nicht in erster Linie um einen Fahrzeughersteller handeln soll. Viel mehr möchte man als Technologieunternehmen wahrgenommen werden. Ein Claim, der schon lange auch vom Branchenpionier Tesla benutzt wird und den auch Marktteilnehmer wie Volkswagen für sich anstreben. Gürcan Karakaş ist dabei bereits bei seinem vormaligen Arbeitgeber BOSCH mit derartigen Themen konfrontiert worden. „Der Wandel, der in der Mobiltelefonbranche als Reaktion auf die veränderten Nutzererwartungen stattgefunden hat, vollzieht sich heute auch in der Automobilindustrie. Agilere, kreativere, kollaborativere und nutzerorientiertere Unternehmen, nicht unbedingt die großen und etablierten Marken, werden in naher Zukunft am erfolgreichsten sein.“ so Karakaş weiter.
Plattform „Smart Life“
TOGG lässt wissen, dass die eigenen Produkte den Nutzer in den Fokus stellen. Autos mit Elektroantrieb und die dazugehörige Systemlandschaft werden vernetzt und mit dem neuartigen Design verknüpft. Diese Firmenphilosophie wird bei TOGG als „Smart Life“ bezeichnet und soll neben Elektrofahrzeugen auch intelligente Energielösungen umfassen. Dazu hat man ein Joint Venture mit dem chinesischen Anbieter und Akku-Bauer Farasis Energy gestartet. Das eröffnet die Möglichkeit, Lithium-Ionen-Batterien nicht nur im Fahrzeugbau alleine zu verwenden.
Bis 2030 will TOGG dabei dennoch in fünf Segmenten bis zu eine Million Elektroautos produzieren. Den Start macht ein Mittelklasse-SUV mit bis zu 500 Kilometern Reichweite. Eine Limousine und ein großer Minivan sollen bald angekündigt werden. TOGG setzt sich aus einem Verbund verschiedener Großunternehmen aus der Türkei zusammen. Mit dabei sind der Telekommunikationsanbieter Turkcell, der Nutzfahrzeughersteller BMC, der Elektronikproduzent Zorlu oder die Kök Group aus Istanbul. Auch der Staat wirbt in Form seines Präsidenten Erdogan fleißig für den potentiellen Heilsbringer der dortigen Autoindustrie.