Brandgefahr bei Elektroautos nach Ansicht der Bundesregierung nicht erhöht

Brennende Elektroautos erregen immer wieder die besondere Aufmerksamkeit der Presse. Aber sind Elektrofahrzeuge wirklich brandanfälliger als Verbrenner? Die Bundesregierung sagt nein und reagiert damit auf eine entsprechende Anfrage der FDP im Bundestag.

Brandgefahr bei Elektroautos nach Ansicht der Bundesregierung nicht erhöht
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Gesetzliche Anforderungen für ein Höchstmaß an Sicherheit sind erfüllt

 

Die Bundesregierung bescheinigt E-Fahrzeugen in Ihrer entsprechenden Stellungnahme, dass kein höheres Brandgefährdungspotential als bei Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor vorliegt. Hier zugelassene Autos sind damit – ungeachtet der Antriebstechnologie und damit verbundenen Energiequelle – in Sachen Brandschutz und Brandvermeidung ähnlich zu bewerten. Auslöser für die Anfrage der Liberalen war die dort formulierte Kritik an der einseitigen Förderung der Elektromobilität. Aus Sicht der FDP müssten auch z.B. synthetisch hergestellte Kraftstoffe stärker in den Fokus rücken. Die FDP sieht das Ende des Verbrenners erst etwas später als einige andere Parteien.

 

Einschätzung ist wichtig

 

Sehr wohl sieht die FDP die Elektromobilität als einen wesentlichen Bestandteil für den Verkehrsmix der Zukunft. Dennoch sollen auch Alternativen nicht zu kurz kommen. In Bezug auf den Brandschutz sieht man Nachholbedarf und wünscht sich einheitliche Zertifizierungen. Im Vordergrund stünde eine gleichwertig schnelle Brandbekämpfung seitens der Feuerwehren im Notfall.

 

Für die Einsatzkräfte sind Elektroautos mit speziellen Anforderungen verbunden

Löschversuche der Dekra in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr stützen die Meinung der Bundesregierung. Zu sehen ist jedoch die Tatsache, dass ein brennender Fahrzeugakku aufwendiger zu löschen ist. Hier wird mehr Wasser benötigt und auch giftige Dämpfe und Brandrückstände müssen bedacht werden. Der Lithium-Ionen-Akku kann sich auch nach Ende der eigentlichen Löscharbeiten erneut entzünden und muss entsprechend gesichert bzw. entsorgt werden.

Auf eine einheitliche Zertifizierung bei der Ausbildung von Pannendiensten, Polizei, Rettungskräften und Feuerwehren lässt sich der Bund vorerst nicht ein. Hier verweist man auf die Zuständigkeiten der einzelnen Länder.