Mehr Lithium für BMW dank neuem Großvertrag
Ohne den Rohstoff Lithium sind auch die für Elektroautos essentiell wichtigen Batterien nicht herzustellen. Kein Wunder also, dass Autohersteller um jede Bezugsquelle kämpfen. BMW nimmt für einen neuen Liefervertrag in Argentinien nun weitere 285 Millionen Euro in die Hand.
Lithium bleibt knapp
Kaum ein Fahrzeughersteller verwahrt sich noch gegen den Trend zum Elektroauto. Für seltene Erden und Rohstoffe wie Lithium gibt es jedoch nur begrenzte Kapazitäten. BMW hat sich deswegen eine weitere Bezugsquelle gesichert. Ab 2022 kommen Lieferungen aus dem Förderungsland Argentinien.
Dabei wurde ein mehrjähriger Kontrakt mit dem US-Unternehmen Livent geschlossen, welches die Schirmherrschaft über die dortige Förderung innehat. Diese neue Unabhängigkeit lassen die Bayern sich einiges kosten: Mit 285 Millionen Euro hat der Vertrag ein beachtliches Volumen.
BMW will die Hälfte seines Fuhrparks bis 2030 elektrisieren
In regelmäßigen Abständen präsentiert BMW Neuigkeiten zu elektrischen Modellen oder Produktionshintergründen. Der Wandel vom fossilen Motorenkonzept zum Elektroantrieb ist im vollen Gange. Aber nicht nur BMW benötig bald deutlich mehr Lithium. Die ganze Branche giert nach dem Rohstoff. Schätzungen zufolge wird sich der Bedarf bis 2035 mehr als verdreifachen. Im Gleichschritt mit der Produktion wird auch die Nachfrage der Kunden steigen.
Dabei liegt ca. die Hälfte der globalen Lithiumreserven in der Region Argentinien, Bolivien und Chile. Die Förderung aus Salzseen ist aufwändig und nicht immer umweltfreundlich. Deshalb hat sich BMW bei der strategischen Partnerschaft mit Livent nachhaltige Förderungsprozesse zusagen lassen. So ist es beispielweise das Ziel, die abgepumpte Salzlauge nicht zu verdunsten, sondern wieder in die Böden zurückzuführen.
Auch in Deutschland und der EU werden Quellen gesucht
Um sich nicht völlig vom Ausland abhängig zu machen, wird auch in Deutschland und der EU nach ergänzenden Förderquellen gesucht. Einige Regionen, beispielweise im Oberrheingraben oder im Erzgebirge, könnten dafür geeignet sein. Das Volumen wird aber nie reichen, um den kompletten Bedarf aus eigenen Mitteln zu decken. Deshalb wird parallel mit Nachdruck an einem möglichst effizienten Recyclingprozess für bereits genutztes Lithium geforscht.